Auf welche Fähigkeiten und Kompetenzen schauen die Betriebe bei der Lehrlingsauswahl besonders?
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit werden am häufigsten genannt. Auch persönliches Interesse am Lehrberuf sowie Genauigkeit und Sorgfalt sind den Firmen besonders wichtig. Auch Jugendliche mit hoher Leistungsbereitschaft und Arbeitsmotivation können bei ihren zukünftigen Arbeitgebern punkten.
Mit welchen Eingangsqualifikationen ihrer Lehrlinge sind die Unternehmen aktuell zufrieden?
Unter anderem werden hier Deutschkenntnisse, Pünktlichkeit, Höflichkeit und Teamfähigkeit positiv hervorgehoben. Auch mit dem Interesse am Lehrberuf, der Sauberkeit am Arbeitsplatz und der Lernbereitschaft der Jugendlichen zeigen sich die meisten Firmen sehr oder eher zufrieden.
Sind die Anforderungen in den Lehrberufen in den letzten 10 Jahren gestiegen?
70% der befragten Unternehmen meinen, die Anforderungen seien etwas bis sehr stark gestiegen. Mehr als die Hälfte der Betriebe ist außerdem der Meinung, das müsse so sein, da die Praxis dies eben erfordere. Bei den Berufsbereichen, in denen die Anforderungen an die Fachkräfte gestiegen seien, werden vor allem der KFZ-Handel bzw. KFZ-Reparatur, der Bereich Bau, der Handel allgemein sowie Maschinen,- und Fahrzeugbau genannt.
Würden Betriebe gerne mehr Lehrlinge ausbilden, wenn sie interessierte und geeignete Jugendliche finden?
Über 50% der befragten Betriebe würden diese Frage eindeutig mit „Ja“ beantworten.
Wie suchen Ausbilder denn nach neuen Lehrlingen?
Oft ergibt es sich über ein persönliches Gespräch, also über die Mundpropaganda, dass Lehrstellensuchende und Ausbildungsbetriebe zusammenfinden. Auch über die Firmenhomepage werden oft freie Lehrstellen kommuniziert oder über eine Meldung offener Stellen beim Arbeitsmarktservice. Die Zusammenarbeit mit den Pflichtschulen (berufspraktische Tage, Elternabende…) ist bei der Lehrlingssuche ebenso wichtig. Eine weniger große Rolle spielen heutzutage Zeitungsinserate, Plakate etc.
Welche Auswahlkriterien sind den Firmen besonders wichtig?
Ein wichtiger Baustein ist das Bewerbungsgespräch. Wer top vorbereitet in das Gespräch geht und hier einen guten Eindruck hinterlässt, hat schon eine große Hürde geschafft. Auch die Erfahrungen mit dem Bewerber beim „Schnuppern“ ist für die Unternehmen sehr wesentlich. Die Ergebnisse bei praktische Tests oder Arbeitsproben runden das Bild vom potenziellen Lehrling ab. Als nicht unbedingt ausschlaggebend nennen die Betriebe heutzutage Empfehlungen durch Schulen oder die Analyse der Schulnoten.
Wann enden die Bewerbungsfristen?
Typischerweise sind die Monate Februar bis August die Zeit der intensiven Lehrlingssuche. Über 70% der Betriebe geben aber an, keine bestimmte Bewerbungsfrist zu haben. D.h. bei vielen Firmen kann man sich das ganze Jahr über bewerben!
Welche Bewerbungsstrategien gefallen den Unternehmen besonders?
Als positiv bewerten Firmen die E-Mail-Bewerbung und die telefonische Bewerbung. Auch die direkte/persönliche Vorsprache im Betrieb ohne vorherigen Kontakt kommt gut an. Eine telefonische Nachfrage zum Stand der Bewerbung wird seitens der Unternehmen als Zeichen des Interesses gewertet.
Über die Autorin
Verena Tanzer ist Teil des Beraterteams, Psychologin und Mutter.
Ich bin eine leidenschaftliche Leseratte mit einem Faible für Krimis. Typisch für mich ist mein beinahe unstillbarer Wissensdurst und eine gehörige Portion Neugierde, mit der ich auf Menschen zu gehe. Gerne halte ich es mit Nelson Mandela, der einmal sagte: „Bildung ist die mächtigste Waffe, um die Welt zu verändern.“
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